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Verein Quartierdepot / Projektkooperation

[Statutenentwurf] [Projektkoopertion] [Selbstverwaltungs-Wiki]

Verein zur Gestaltung eines länder- und haushaltsübergreifenden Lebens- und Arbeitsraumes als autonome, bedürfnisabhängige Existenzgrundlage für Selbstversorgung, Gesundung und politisches Engagement, mit dem Ziel auf eine selbstbestimmte Zukunft und einen von Hierarchien und Konzernen befreiten Alltag einer grösseren Anzahl von Menschen hinzuarbeiten, und ein Modell zu schaffen, nachdem alle Menschen diese Ziele erreichen könnten. Durch den Aufbau und Unterhalt solidarischer Beziehungen mit Akteuren in der Schweiz und in aller Welt, die eine ökologie-und sozialverträgliche Wirtschaftstätigkeit ausüben, und die sich politisch für den Wiederaufbau der Erde und deren Reinigung von den Altlasten des Kapitalismus engagieren, sollen neue Projekte entstehen und themenübergreifende Synergien geschaffen und genutzt werden können. Anstelle von Zerstückelung und Segmentierung des Alltags und Lebensraumes von Einzelpersonen soll eine Zusammenbringung der einzelnen Lebenssituationen stattfinden, und eine gemeinsame Zielsetzung entwickelt und im alltäglichen Leben umgesetzt werden können. 1)

Projekte:


Was ist ein Quartierdepot?


Der Verein Quartierdepot versteht sich als Kampagne zur Bildung von Bewusstsein eines lokalen, universal vernetzten Kollektivs. Der Begriff Quartierdepot schlich sich bereits zuvor in unser Bewusstsein, als Bezeichnung für in Freiwilligenarbeit betriebene Orte mit Abhol-Lagern für Nahrungsmittellieferungen verschiedener solidarwirtschaftlicher Organisationen 2). Die Idee besteht darin, „Funktionen des täglichen Lebens zu bündeln, und so gleichzeitig sowohl eine lebendige Nachbarschaft als auch eine ökologische Lebensweise zu fördern.„ 3) Über die logistische Funktion und die Vorstellung eines physikalischen Ortes hinausgehend ist zudem die Betrachtung als Kleinst-Kollektivräume, innerhalb derer sozialer Austausch und kollektives Handeln stattfinden und gefördert werden können. 4)

Ein Mikro-Zentrum für jedes Quartier

Im hektischen Alltag übersehen wir manchmal, dass es oft die kleinen Dinge sind, die viel ausmachen. Zusammen sind wir stark und nur unsere vereinte Kreativität und akkumulierte KonsumentInnenmacht vermag es dem allmächtigen Wirtschaftskoloss etwas entgegenzusetzen. Als Pioniere einer Bewegung sich in diesem Sinne koordinierender Lokalgruppen engagieren wir uns in einer Vielzahl verschiedener Projekte zur lokalen Selbstverwaltung. Wir setzen uns ein für eine Selbstverwaltete Nahrungsmittelversorgung und weitere nicht kommerzielle, soziokulturelle Projekte. Eine Hauptaufgabe dabei ist es, Raum zu schaffen für ein möglichst vielen Menschen zugängliches Engagement in diesen Bereichen. Als Mittel dazu sehen wir den Aufbau von projektübergreifenden, kollektiv getragenen Infrastrukturen, die sowohl eine gemeinsame Kommunikation und Vernetzung als auch die Kooperation bezüglich gemeinsamen materiellen Bedürfnissen begünstigen. Durch synergetische Vernetzung von lokalen Spezialitäten (z.B Lagerflächen, Laden, Produktions- und Verarbeitungsstätten, Recyclingstation, Treffpunkten, Permakultur-Aktivitäten usw. ) sollen diese sich bereichernd in ein wachsendes Netz von lokalen Depots einfügen.

Dezentrale Organisation und Peer-Produktion

Die Wirtschaftsform, die wir anstreben, hat einen Namen: Solidarwirtschaft oder Peer-To-Peer Oekonomie. In unseren Augen ist ein flächendeckendes Netzwerk solcher alternativ wirtschaftenden Einheiten grundlegend für den Aufbau einer selbstverwalteten Alternative zur Monopolisierung unserer alltäglichen Versorgung durch grosse Konzerne.

Die Bildung, Entwicklung und Vernetzung von kollektivwirtschaftlichen Mikrozentren könnte in unseren Augen deshalb das Ziel einer neuen, politischen Kampagne im Zeichen der Wirtschaftsdemokratie und der 2000 Watt-Gesellschaft sein.

Darin entscheidend ist, dass jede und jeder einen Beitrag an ein Gemeingut (Commons) leistet, denn das gemeinsam genutzte Gut benoetigt die Pflege und Beitraege seiner Mitglieder, um seinen Umfang und seine Qualitaet aufrechtzuerhalten.

Unser Ziel ist es, durch Selbst- Empowerment sowie durch Konversion und Vernetzung mit Gleichgesinnten eine organisatorische Struktur aufzubauen, welche sowohl solch ein alternatives Modell von Stadtentwicklung als auch die Entwicklung eines alternatives Wirtschaftsmodells begünstigt.

Die Grundlage dazu könnte beispielsweise die Zusammenarbeit von den im Anhang genannten, alternativ wirtschaftenden Kollektive mit in den Quartieren verankerten Genossenschaften sein. 5)


Wie kann ich Teilnehmen?


  • Mitgliedschaft: Mitglieder des Vereins bezahlen einen jährlichen Mitgliederbeitrag und haben so vergünstigten Zugang zu Dienstleistungen und Produkten der Organisation.
  • Projektmitarbeit: Allen Projekten des Vereins liegt die Aktivität einer offenen Gruppe von Personen zugrunde, deren Rahmen von einer von allen Personen unterstützten Projektvereinbarung definiert wird. Die Projekte sind so gestaltet, dass sie die Ziele des Vereins verfolgen und unterstützen. Jedem Projekt liegt ein eigener Finanzierungsplan zugrunde, welcher im Normalfall die finanzielle Eigenständigkeit sichert und von den Teilnehmerinnen des Projekts bereitgestellt wird. Die TeilnehmerInnen eines Projektes definieren die Höhe der zu bezahlenden Projektbeiträge.
  • Kauf von Projektanteilen: Durch den Kauf von Projektanteilen bist du beteiligt an Gewinn und Verlust der Permakultur-Kooperative. Projektanteile können bis zu 1% verzinst werden, wobei der Zins jedoch nicht ausbezahlt, sondern jeweils zum Investitionsguthaben geht. Im Verhältnis zum Gewinn können jährlich Ausschüttungen in Form von Natural-Gaben erfolgen. TeilhaberInnen haben ebenfalls ein Anrecht auf Ermässigung aller Produkte des Unternehmens. In einem späteren Schritt sollen die privaten Projektanteile des Unternehmens innerhalb einer Genossenschaft organisiert werden.
  • Darlehen: Um selbst Kredite vergeben zu können, und zur Sicherstellung der Produktionskapazität, werden Darlehen entgegengenommen. Diese sollen auf 5 bis 10 Jahre laufen, und entweder zinsfrei oder zu maximal 1% verzinst werden
  • Übernahme einer Permakultur-Patenschaft: Durch die Zahlung eines jährlichen Beitrags (z.B 150.-) sollen Arbeits- und Aufbauprozesse in bestehenden Permakultur-Projekten ermöglicht werden.
  • Spenden: Werden projektbasiert entgegengenommen und gegebenenfalles durch spezifische Fundraisingkampagnen vermittelt.
1)
frei nach https://holzlabor.org 2012
3)
vgl. das Konzept der multifunktionalen Nachbarschaften von Neustart Schweiz, http://www.neustart-schweiz.ch
5)
z.B. Kraftwerk, Mehr als Wohnen, etc…
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